Stadtwerke Elmshorn

Neuausrichtung der kommunalen Energieversorgung am
Beispiel der Stadt Elmshorn

Torsten Zipperling

TZipperling@stadtwerke-elmshorn.de


Aus Einrichtungen, die in ihrem Selbstverständnis eine Verantwortung für die kommunale Infrastruktur wahrnehmen, sind aus den Stadtwerken in den letzten zwei Jahrzehnte zumeist Unternehmen geworden, deren Anspruch darauf reduziert ist, Gewinne zu erwirtschaften. Darin schlägt die Philosophie der Konzerne durch, die auf die eine oder andere Weise Einfluss auf das Gebaren der Stadtwerke gewonnen haben.

 

Die Stadtwerke Elmshorn nehmen demgegenüber seit 7 Jahren eine dediziert andere Position ein. Ihre Unabhängigkeit erlaubt es, sich als Marktgegengewicht zur Globalisierung zu verstehen, als ein kompetenter Anwalt der Kunden in einem intransparenten Markt: regional, ansprechbar, dezentral, flexibel, mit einem wachen Auge auf die Entwicklung der Preise. Zwar wird die Energie im Wesentlichen von außen bezogen, aber dank der neutralen Rolle gegenüber den Anbietern kann man die Kunden in deren Sinne beraten und sie insbesondere auf dezentrale Möglichkeiten hinweisen, wie Contractinglösungen, Microgasturbinen (welche bei einem namhaftem Lebensmittelhersteller zum Einsatz kommen soll) und Bürgersolaranlagen. Die künftige Erfordernisse - Energieeinsparung, Energieeffizienz, Regenerative und nachhaltige Energieerzeugung - stehen dabei im Zentrum.


Zu diesem Zwecken arbeitet man mit der unabhängigen Plattform Morgenwelt zusammen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Ökologie und Ökonomie miteinander zu vereinbaren. Insgesamt werden ca. 7.000 Haushalte im Umland von Hamburg erreicht.

Biomasse Heizwerk Lieberhausen

Bernd Rosenbauer

Vor 13 Jahren machten sich einige engagierte Bürger auf den langen Weg, teure extern
bezogene Wärme in Eigenregie zu erzeugen, um so bisher weitgehend als Abfall behan-
deltes Holz aus heimischen Wäldern zu nutzen, sich von äußeren Einflüssen unabhängig zu
machen und zudem Geld zu sparen. Sie gründeten die Energiegenossenschaft Lieber-
hausen eG (EGL). Für die Akteure war es ein spannungsvolles Unterfangen und zuweilen ein
dornenreicher Weg.
 
Heute spricht der Erfolg für sich. Die Ziele wurden erreicht, Auszeichnungen zeigen, dass
man sich mit seiner Leistung anderenorts Respekt und Anerkennung verschaffen konnte."
 

Download: Innovative Dorfgenossenschaft im Sauerland - Ein ganzes Dorf heizt mit Holz

Friedrich-Wilhelm Raiffeisen Energie eG in der Rhön

Andreas Bauer

"Das Geld des Dorfes dem Dorfe" Ein alter Leitspruch wurde wiederbelebt und in Gestalt von lokalen Energie-erzeugungseinrichtungen, die auch bei geringer Größe wirtschaftlich arbeiten und damit dem Ideal der "small scale technology" entsprechen, umgesetzt. Photovoltaik,  Wärmenetz und demnächst Windkraft – verfügbare lokale und regionale Ressourcen werden je nach Verhältnissen und Bedürfnissen genutzt, um den Bürgern dank Eigenbeteiligung die Sicherung ihrer Energieversorgung zu ermöglichen. Bisher konnten 15 Projekte realisiert werden. Und die Geschichte geht weiter…

 

Download: Ressourcen und menschliche Potentiale der Region aktivieren - Das Geld des Dorfes dem Dorfe

Vision einer regionalen Versorgungsautarkie - Zentral versus Dezentral

Dipl. Ing. Martin Rühl
Seit fünf Jahren setzt die Stadt Wolfhagen im Kreis Kassel konsequent auf Rückführung der
zuvor konzerngesteuerten örtlichen Versorgungsinfrastrukturen im Energiebereich und nun-
mehr auch in der Wasserversorgung in die Hände der Bürger.
 
Auf diese Weise konnte die Abhängigkeit von äußeren Einflüssen verringert werden. Gleich-
zeitig wurden die Ausgaben der Verbraucher für Strom und Wasser gesenkt. Beiträge zur
Sanierung des Stadthaushalts und mit 5,2% die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region
Kassel beweisen, dass höhere Lebensqualität und ökonomische Effizienz durchaus vereinbar
sind, wenn die Menschen in der Region selbst über ihre Versorgungsinfrastrukturen verfügen
können.

 

Download: Vision einer regionalen Versorgungsautarkie – Zentral versus Dezentral

Energiestadt Lörrach

Andreas Schneucker

Seit 12 Jahren beschäftigt sich die  Stadt Lörrach konsequent mit dem Thema Energie.
In den Handlungsfeldern kommunale Gebäude, Mobilität, interne Organisation, Stadtent-
wicklung, Ver- und Entsorgung und Kommunikation wurden viele Maßnahmen umgesetzt und
 Ideen verwirklicht. Eine Reihe von öffentlichen Anerkennungen und Preisen sind ein Lohn
für die Anstrengungen.

 

Ein hoher Anteil erneuerbarer Energien bei der Wärmeversorgung städtischer Gebäude,
kostenlose Energiestadtzeitung an alle Haushalte, Contracting- und Intracting-Maßnahmen,
Runde Energie-Tische mit Unternehmen und Energiespar-Projekte mit Schulen sind nur
einige Projekte in Lörrach. Mit einem Solar-dachkataster kann jeder Hauseigentümer
zudem die Tauglichkeit seines Daches für Photovoltaik und Solarthermie einfach und
kostenlos prüfen.
 

Der Ertrag: deutliche Kostensenkungen und Verringerung des CO2-Ausstoßes in Lörrach."

 

Download: Zukunftsorientierte Energiepolitik und Bürgerbeteiligung am Beispiel der Stadt Lörrach

Energie aus eigener Hand

Dirk Müller

dirk.mueller@buetzowerland.de

http://www.bioenergie-portal.info/mecklenburg-vorpommern/

 
Wie kann es gelingen, ländliche Regionen, die seit Jahren durch Abwanderung ausgezehrt werden
und verarmen und zunehmend von Teilhabe abgekoppelt sind, zu revitalisieren. Es müssen neue
Wege gefunden werden, Wertschöpfungspotenziale zu erschließen, die Arbeit vor Ort schaffen,
die Selbstversorgung stärken und damit die Abhängigkeit von globalen Entwicklungen verringern,
schließlich und nicht zuletzt den Menschen Selbstvertrauen und ein Gemeinschaftgefühl vermitteln.
Sollen Abhängigkeiten verringert werden, gilt es, eigene Ressourcen zu nutzen. Dies ist der Grund-
gedanke, der in Mecklenburg-Vorpommern, Platz gegriffen hat, wesentlich vorangetrieben durch die
Akademie für Nachhaltige Entwicklung in Güstrow.
 
Anders als bei vielen Regionalprojekten, die aus dem Anliegen und der Aktivität von lokalen
Akteuren initiiert sind, geht also hier die Initiative von institutioneller Seite und vom Staat
aus, wobei der erste Schritt darin bestehen muss, Perspektiven aufzuzeigen und zu
ermutigen, wo Menschen oft schon resigniert haben. Erste Erfolge zeichnen sich ab, doch es
bleibt ein langer Weg.
 

Download: Energie aus eigener Hand: Bioenergiedörfer in MV

Dezentrale Energieversorgung mit 100% Erneuerbare Energie

André Steinau/Ove Petersen, GP Joule

o.petersen@gp-joule.de

 

Bisher waren vor allem Kleinproduzenten für die Verwertung von Stromüberschüssen voll-
ständig auf die Einspeisung ins Netz angewiesen. Doch was tun, wenn das Netz den dezentral
erzeugten Strom - sei aus Solar-, Wind-, oder Wasserenergie - nicht mehr aufnehmen kann?
Die Speicherproblematik elektrischen Stroms ist eines der großen ungelösten Probleme der
Energiewirtschaft.

 

Eine Perspektive eröffnet sich nun mit dem PEM-Elektrolyseur, einer Verfahrens­technik,
auch mit kleineren Mengen  (15kW-Quelle) Wasserstoff  zu wirtschaftlich vernünftigen
Bedingungen als Basis für gasbetriebene Anwendungen zu erzeugen oder gegebenenfalls
zur Stromrückgewinnung einzusetzen.

 

Download: Dezentrale Energieversorgung mit 100% Erneuerbare EnergieDezentrale Energieversorgung mit 100% Erneuerbare Energie

Mobil mit Strom aus Erneuerbaren Energien

Stefan Wiese
 
Was tun, wenn das Netz überschüssigen Strom nicht aufnehmen kann? Noch vor der
Umwandlung in Wasserstoff unter Inkaufnahme von ca. 25% Energieverlust wäre es die
elegantere Lösung, Anwendungen, die bisher auf andere Primärenergiequellen zurück-
greifen, nunmehr zum Strom zu "bekehren", beispielsweise in der Mobilität.
 
Um die Bürger mit dieser Vorstellung vertraut zu machen, wurde in Nordfriesland ein Projekt zur
dezentralen Versorgung von E-Bikes entlang touristisch interessanten Strecken realisiert.
 

EasyWind - die wirtschaftliche Kleinwindanlage

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Volker Wiethüchter, Geschäftsführer EasyWind GmbH

v.w.@easywind.org

 



Windenergie ist ein Hoffnungsträger nachhaltiger Energieversorgung der Zukunft. Doch in dem Maße, wie die Masten in den Himmel wachsen, befürchten manche wachsende Geltungssprüche der "neuen Energiebarone", zum anderen stoßen die geflügelten Giganten auf zunehmende Akzeptanzprobleme. Dezentralität fordert eigentlich eine gegenteilige Entwicklung:Technik so klein wie möglich und dennoch ökonomisch sinnvoll zu gestalten - eben Small-Scale-Technologien.

 

Mit einer Nennleistung von 6 kWh und einer Masthöhe bis zu 19 Metern kommt EasyWind
den Vorstellungen einer weitestmöglichen Regionalisierung weit entgegen.
 

Download: EasyWind - die wirtschaftliche Kleinwindanlage

 

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