Vorrang des Regionalen vor dem Globalen

Die Globalisierung ist keine unausweichliche, scheinbar naturgesetzliche Entwicklungs-
notwendigkeit, sondern angestoßen und forciert von großen Konzernen und Kapitalien,
die in den begrenzten nationalen Märkten für sich keine adäquaten Wachstumsmöglich-
keiten mehr sahen. Flankiert vom neoliberalen Paradigma wurde die Öffnung der Grenzen
durchgesetzt. Die Politik hat damit ihre Ordnungsfunktion über den territorial integrierten
Wirtschafts-, Rechts- und Sozialraum preisgegeben – mit einer Fülle negativer Folgen wie
dem Ausverkauf der öffentlichen Güter und vor allem im Beschäftigungssystem durch das
globale Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage nach Arbeit.
 
Regionalität bedeutet kurze Wege und Überschaubarkeit, bietet Schutz vor der Willkür
global operierende, jegliche lokale Verantwortung ablehnender Investoren. Die Stabilität
der Lebensqualität und des Lebensmittelspunktes des Menschen, des Wohnortes, kann am
ehesten durch Wertschöpfung im Kontext regionalen Kreislaufwirtschaftens und durch eine
staatliche bzw. gemeinschaftliche Bewirtschaftung der Versorgungsinfrastrukturen im Nah-
bereich gewährleistet werden.
 
         Die neue Humangesellschaft