Energiestadt Lörrach

Andreas Schneucker

Seit 12 Jahren beschäftigt sich die  Stadt Lörrach konsequent mit dem Thema Energie.
In den Handlungsfeldern kommunale Gebäude, Mobilität, interne Organisation, Stadtent-
wicklung, Ver- und Entsorgung und Kommunikation wurden viele Maßnahmen umgesetzt und
 Ideen verwirklicht. Eine Reihe von öffentlichen Anerkennungen und Preisen sind ein Lohn
für die Anstrengungen.

 

Ein hoher Anteil erneuerbarer Energien bei der Wärmeversorgung städtischer Gebäude,
kostenlose Energiestadtzeitung an alle Haushalte, Contracting- und Intracting-Maßnahmen,
Runde Energie-Tische mit Unternehmen und Energiespar-Projekte mit Schulen sind nur
einige Projekte in Lörrach. Mit einem Solar-dachkataster kann jeder Hauseigentümer
zudem die Tauglichkeit seines Daches für Photovoltaik und Solarthermie einfach und
kostenlos prüfen.
 

Der Ertrag: deutliche Kostensenkungen und Verringerung des CO2-Ausstoßes in Lörrach."

 

Download: Zukunftsorientierte Energiepolitik und Bürgerbeteiligung am Beispiel der Stadt Lörrach

An den eigenen Haaren... Ein Dorf entwickelt sich selbst

Thomas Zschornak

gemeinde@nebelschuetz.de
http://www.nebelschuetz.de


Nebelschütz liegt mit 440 Bewohnern im Sorbenland, westlich der Oder, und die Menschen sprechen
noch ihre eigene Sprache und leben ihr traditionelles Brauchtum. Vielleicht liegt es am ausgeprägten Verbundenheitsgefühl, dass schon früh, kurz nach der Wende, die ersten sich an daran machten,
nicht (nur) die Manna aus dem goldenen Westen zu vertrauen, sondern das Schicksal in die eigenen
Hände zu nehmen und, sorgsam alte Steine und Holzbalken verwertend, ihr Dorf von den grauen
Schleiern der Vergangenheit zu befreien.
 
Heute ist Nebelschütz ein lebendiger Ort im besten Gewand, viele haben dabei selbst Hand anlegt.
Ein reges Vereinsleben, Kulturveranstaltungen mit internationaler Teilnehmerschaft und unter
anderem ein Blumenladen und ein Friseur, schließlich ein steter Zuzug, dem kaum rasch genug
Bauflächen bereitgestellt werden können - als dies sind Zeugnisse, dass die Anstrengungen nicht
vergebens waren. Daher kann es nicht wundern, dass man auch in der Eigenversorgung mit Energie
gut vorangekommen ist. Zudem dürfte Nebelschütz eines der wenigen Dörfer in Deutschland sein,
auf dessen Boden mehr Arbeitsplätze angeboten werden, als aus dem Ort selbst nachgefragt werden.
 

Stadtwerke Elmshorn

Neuausrichtung der kommunalen Energieversorgung am Beispiel der Stadt Elmshorn

Torsten Zipperling

TZipperling@stadtwerke-elmshorn.de


Aus Einrichtungen, die in ihrem Selbstverständnis eine Verantwortung für die kommunale Infrastruktur wahrnehmen, sind aus den Stadtwerken in den letzten zwei Jahrzehnte zumeist Unternehmen geworden, deren Anspruch darauf reduziert ist, Gewinne zu erwirtschaften. Darin schlägt die Philosophie der Konzerne durch, die auf die eine oder andere Weise Einfluss auf das Gebaren der Stadtwerke gewonnen haben.

 

Die Stadtwerke Elmshorn nehmen demgegenüber seit 7 Jahren eine dediziert andere Position ein. Ihre Unabhängigkeit erlaubt es, sich als Marktgegengewicht zur Globalisierung zu verstehen, als ein kompetenter Anwalt der Kunden in einem intransparenten Markt: regional, ansprechbar, dezentral, flexibel, mit einem wachen Auge auf die Entwicklung der Preise. Zwar wird die Energie im Wesentlichen von außen bezogen, aber dank der neutralen Rolle gegenüber den Anbietern kann man die Kunden in deren Sinne beraten und sie insbesondere auf dezentrale Möglichkeiten hinweisen, wie Contractinglösungen, Microgasturbinen (welche bei einem namhaftem Lebensmittelhersteller zum Einsatz kommen soll) und Bürgersolaranlagen. Die künftige Erfordernisse - Energieeinsparung, Energieeffizienz, Regenerative und nachhaltige Energieerzeugung - stehen dabei im Zentrum.


Zu diesem Zwecken arbeitet man mit der unabhängigen Plattform Morgenwelt zusammen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Ökologie und Ökonomie miteinander zu vereinbaren. Insgesamt werden ca. 7.000 Haushalte im Umland von Hamburg erreicht.